Artist Index: Rothaug, Alexander


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Los 6375Rothaug, Alexander
Weibliche Akte, sitzend und stehend

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Weibliche Akte, sitzend und stehend
3 Studienblätter. Bleistift bzw. Kreide in Schwarz, weiß gehöht und teils mit Pinselproben, auf grauem Velin. Bis 32,6 x 23,8 cm. Teils mit Bleistiftannotationen.

Im Rahmen von Rothaugs intensiven anatomischen Studien entstehen ausgefeilte weibliche Akte in ungewöhnlichen Haltungen, die wohl als Vorstudien zu Gemälden dienten. Darauf deuten auch die gelegentlich vom Künstler neben der entsprechenden Studie notierten Namen und Anschriften der Modelle hin.

Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien

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Los 6369Rothaug, Alexander
Farbspiel am Waldboden

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Farbspiel am Waldboden
Tempera und Feder in Schwarz, gefirnist, auf Karton. 20 x 26,5 cm. Unten links mit Bleistift signiert "Alexander Rothaug".

Ungewöhnlich ist der Blickwinkel: Nur die Stammansätze der Bäume und den wurzeldurchsetzten Boden zeigt der Künstler Eine Vielzahl feiner Kringel, mit der Feder gezeichnet, strukturiert den Waldboden und das Blattwerk. Vor allem dem Moos auf den oberirdischen Baumwurzeln widmet sich Rothaug und beschreibt dessen samtig-grünes Schimmern mit effektvollen Farbabstufungen. Mit glänzendem Firnis hebt er die Darstellung von dem in Ocker gefärbten Rand ab.

Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien

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Los 6361Rothaug, Alexander
Quo vadis

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

"Quo vadis"
Feder in Schwarz, laviert und mit Deckweiß gehöht, über Bleistift auf festem hellbraunen Velin. 21,7 x 32,5 cm. Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Rothaug A", oben rechts betitelt und bezeichnet "13". Vor 1899.

Illustrationsentwurf zu dem Roman "Quo vadis" von Henryk Sienkiewicz, erschienen bei Benziger 1899. Rothaug schildert mit lockerer Linienführung, die den Hintergrund lediglich skizzenhaft andeutet, eine dramatische Szene: Zusammengetrieben stehen die Christen, um deren Verfolgung sich der Roman dreht, in der Arena und werden von wilden Tieren angegriffen. Ohne sich wehren zu können, scharen sie sich zum gemeinsamen Gebet zusammen. Auffällig ist die vergleichsweise skizzenhafte Figurenauffassung, die noch nicht die Akribie von Rothaugs anatomischen Studien widerspiegelt. - Beigegeben: Eine mit Tempera überarbeitete gedruckte Illustration Rothaugs zu "Quo vadis".

Provenienz: Sammlung Prof. Ernst Fuchs, Wien

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Los 6357Rothaug, Alexander
Nymphe im Wasserfall badend

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Nymphe im Wasserfall badend
Tempera und Bleistift auf Malpappe. 20 x 16 cm. Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX ROTHAUG", im Oberrand schwer lesbar mit Bleistift bezeichnet.

Vor der massiven Felswand auf einem Bett aus großen Kieselsteinen stehend, erfüllt die helle Figur der badenden Nymphe Rothaugs Komposition mit prallem Leben. Ihre goldblonden Haare gehen in den Strom des herabstürzenden Wassers über und sind kaum von dessen Fluss zu unterscheiden. Auf dem großen Felsblock im Vordergrund platziert Rothaug prominent gefaltete Gewänder und leuchtenden Schmuck, dort von der Nymphe abgelegt. Feine Bleistiftlinien konturieren die Kieselsteine, die Felsen hingegen sind mit einer Vielzahl kurzer Pinselstriche lebendig strukturiert. Unklar ist, ob es sich bei der badenden Nymphe um eine Märchen- oder Sagengestalt handelt.

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (1910 Wien - 1990 Kufstein)
Sammlung Friedrich Feiersinger, Tirol

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Los 6355Rothaug, Alexander
Akt- und Gewandstudien

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Akt- und Gewandstudien
3 Studienblätter. Kreide in Schwarz bzw. Bleistift, weiß gehöht, zum Teil im Rand mit Farb- bzw. Pinselproben, auf grauem Velin. Bis 32,8 x 23 cm. 1 Bl. (unleserlich) bezeichnet.

Der Frauenkörper in expressiver tänzerischer Bewegung mit schwingenden Tüchern zeigt beispielhaft zwei herausragende Aspekte von Rothaugs zeichnerischem Schaffen: einerseits die detailgenaue, sorgfältige Erfassung der Stoffbahnen, andererseits die sichere Abstraktion des weiblichen Körpers, den er mit nur wenigen reduzierten Linien wiedergibt. Zudem ein Blatt mit Kinderstudien, eines mit Gewandzeichnungen recto und verso.

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (1910 Wien - 1990 Kufstein)
Sammlung Friedrich Feiersinger, Tirol

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Los 6331Rothaug, Alexander
Straße auf Mallorca mit Pinie

Auktion 121

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Straße auf Mallorca mit Pinie
Tempera auf Malpappe. 26,5 x 19,6 cm. Unten links mit Pinsel in Rot signiert "ALEX ROTHAUG". Um 1912.

Reizvoller Blick auf eine mallorquinische Straße. Malerisch steht die Bank unter der alten Pinie, die menschenleere, mit lockerem Pinsel und weichen Konturen gezeichnete Szenerie ist von der Helligkeit des südlichen Lichts erfüllt. 1912 weilte Rothaug auf Einladung des Erzherzogs Ludwig Salvator auf Mallorca und veröffentlichte in der Folge die Publikation „Skizzen aus Miramar“.
Verso eine weitere, in ihrer hyperrealistischen Wirkung beeindruckende Komposition, "Wehrstufe mit Steinmauer".

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (1910 Wien - 1990 Kufstein)
Sammlung Friedrich Feiersinger, Tirol

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Los 6962Rothaug, Alexander
Froschkönig

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
62.000€ (US$ 66,667)

Details

"Werbung" (Froschkönig)
Tempera über Bleistift auf Malpappe. Vor 1913.
53,5 x 42 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX ROTHAUG", verso auf Klebeetikett nochmals signiert, mit der Künstleradresse "Wien XIII, Hauptstrasse 114", betitelt und bezeichnet "Ungefirn. Tempera" sowie auf Klebeetikett der Künstlerhauses Wien datiert und mit der Nummer "254".

Als weiblicher Reifungsprozess wird das Märchen von Froschkönig gemeinhin gedeutet. Erstaunt und neugierig erblickt die Prinzessin, was da vor ihr geschieht: Der Frosch hat soeben in seinem Maul die goldene Kugel der Prinzessin herbeigeholt und offeriert sie ihr nun mit großer Geste, während seine Krone, Künftiges andeutend, zwischen ihnen am Boden liegt. Die helle, reizvoll durchmodellierte Gestalt der blumengeschmückten Prinzessin vermag der dünne Schleier kaum zu verhüllen, so dass sie auf dem Kies des Teiches dem werbenden Frosch nahzu unbekleidet gegenübersteht und allem Kindlichen des Märchenreichs damit durchaus entfernt scheint. Rothaug schuf, wohl im Rahmen seiner Märchenillustrationen, mehrere Zeichnungen zum Motiv des Froschkönigs (vgl. z.B. Dorotheum Wien, Auktion 11. März 2020, Los 3). Hier spielt sich die Szene an einem natürlichen Quellbrunnen mit kleinem Wasserfall ab, nicht im gepflegten Schlosspark. Reizvoll korrespondiert das hell herabrieselnde Wasser mit den weißen, leicht gewellten Linien des Schleiers, und die lockere Pinselführung unterstreicht den dekorativen, symbolhaften Charakter der Szenerie.
Egon Schiele hatte im Hause Hietzinger Hauptstraße 101 von 1912 bis 1918 sein Atelier. 1914 war das Jahr, in dem er sich um Edith Harms bemühte, die er bald darauf, nämlich 1915, heiratete. Er ging demnach in diesen Jahren im Haus Nummer 114, in Rothaugs Atelierhaus, ein und aus, so dass Rothaug und Schiele einander sicherlich kannten.

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Los 6929Rothaug, Alexander
Um Helena

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

"Um Helena"
Tempera und Goldbronze über Bleistiftvorzeichnung auf Malpappe.
22 bzw. 17 x 38,5 cm.
Unten mittig betitelt.

Rechts und links toben die Kämpfe auf dem Schlachtfeld um Troja: Speere werden geschwungen, Verwundete und Gefallene liegen am Boden. Unberührt von diesem Tumult steht im Zentrum der Darstellung hell leuchtend Helena, die schönste Frau der Welt, um die der Kampf entbrannte. Im Begriff, den entblößten Körper mit einem Tuch zu verhüllen, bietet sie ihre Reize frontal dem Betrachter dar. Mit weichen Konturen und abgemischten, lasierend eingesetzten Farbnuancen schildert Rothaug die Szenen, so dass die Kampfszenen rund um den Frauenakt die Darstellung vornehmlich durch ihre dekorative Anordnung wirken. Zwei Vorzeichnungen zur Figur der Helena sind abgebildet bei Ludwig, Nr. 70 und 71, eine mit ganz ähnlich über die rechte Schulter fließendem Gewand, die andere mit übereinstimmender Handhaltung; zum sterbenden Krieger rechts vgl. die in der Sammlung Ernst Fuchs ebenfalls vorhandene Vorzeichnung, Losnr. 6930.

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Los 6963Rothaug, Alexander
Waldesstille

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

"Waldesstille"
Tempera über Bleistift auf Karton.
26,4 x 19,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Alexander Rothaug", verso betitelt "Waldesruhe" (teils überklebt) und "Waldesstille", schwer lesbar bezeichnet "Atmosferisches (sic) Licht, Luft die (...)" sowie auf Klebeetikett typographisch bezeichnet "Landschaftsstudie, A. Rothaug, 13., Hietzingerhauptstr. 114.".

Eichhörnchen und Reh nähern sich furchtlos der auf einem Felsen kauernden Nymphe, die, ganz im Zauber der Waldesstille versunken, die Gegenwart der Waldtiere gar nicht wahrzunehmen scheint. Trotz des diffusen Lichtes im tiefen Waldinneren leuchtet die Figur mit ihrem hellen Inkarnat hell inmitten des Dunkels von Waldboden, Baumstämmen und Blätterdach. Moospolster und Fliegenpilze im Vordergrund tragen mit ihren grünen und roten Farbakzenten zur märchenhaften Stimmung der Waldszene bei.
In den Rändern zarte Bleistiftmarkierungen von einer Quadrierung erkennbar. Das entsprechende größere Gemälde auf Leinwand folgt bis ins Detail der vorliegenden Zeichnung ("Im Wald", 56 x 38,5 cm, Dorotheum Wien, Auktion 15. Januar 1992, Los 7).

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Los 6964Rothaug, Alexander
Kentaur im Wald mit Teichnymphe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
521€ (US$ 560)

Details

Kentaur im Wald mit Teichnymphe
Radierung auf festem Japanbütten.
19,3 x 27,3 cm (27,7 x 37,7 cm).
Signiert "Alexander Rothaug".

Ausgezeichneter Druck mit Rand. Selten.

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Los 6913Rothaug, Alexander
Dame mit Wiesenblumen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Dame mit Wiesenblumen
Tempera auf Holz.
60 x 49,3 cm.
Verso von fremder Hand bezeichnet "ALEX ROTHAUG", "67.239" sowie "157".

Huflattich, Margeriten, Klee und Gräser - die einfachsten Wiesenblumen stehen in charmantem Kontrast zur eleganten Tenue der Dame, bei der es sich wohl um die Gattin des Künstlers handelt. Helles Tageslicht fällt von links vorne in das Bild und unterstreicht, ebenso wie das reizvolle Durcheinander der Wiesenblumen, die Natürlichkeit des Damenbildnisses vor einer grünlich changierenden Wand mit ornamentaler Bordüre. Mit lasierendem Farbauftrag und feinen, kontrolliert sich überkreuzenden und überlagernden Pinselschwüngen modelliert Rothaug liebevoll das hell schimmernde Inkarnat und die Hochsteckfrisur, während Kleid und Blumenvase im Vordergrund lockerer gestrichelt und getupft bleiben.

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Los 6930Rothaug, Alexander
Männlicher Akt nach hinten gebeugt, Studien zu: Sterbender Krieger

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Männlicher Akt nach hinten gebeugt, Studien zu: Sterbender Krieger
Bleistift, weiß gehöht, Feder in Schwarz und Farbproben auf grauem Velin.
32,6 x 23,3 cm.

Vorzeichnungen zu der Figur des getroffenen, auf die Knie gesunkenen Kriegers rechts in Rothaugs Gemälde "Um Helena" (Losnr. 7029). Die Studien der ungewöhnlich weit nach hinten gebeugten Männergestalt zeigen Rothaugs immenses anatomisches Können und seine Beharrlichkeit im Bestreben darin, den exakt richtigen Körperausdruck darzustellen.

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Los 6965Rothaug, Alexander
Drei Kentauren

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Drei Kentauren
Pinsel in Grauschwarz und Gelb, collagiert, auf gelblichem Bütten.
17,5 x 21,8 cm.
Oben links mit Bleistift signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Höchst dekorativ verwebt Rothaug die geschwungenen Konturen der drei Figuren mit der Landschaft, so dass eine fein durchbrochene, scherenschnittartige Komposition entsteht. Die collagierte Figur der Kentaurin im Vordergrund ist mit den separat gezeichneten beiden Kentauren weiter hinten zusammenmontiert, ein Vorgehen, das sich in Rothaugs Zeichnungen immer wieder findet, und auch die Skizzenbücher legen davon Zeugnis ab (vgl. Losnr. 7082).

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Los 6966Rothaug, Alexander
Kentaur und Nymphe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Kentaur und Nymphe
Pinsel in Rot und Grün auf Velin.
17,7 x 20,3 cm.
Oben links mit Pinsel in Rot signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Ganz zart aquarelliert der Künstler die Grundierung in Blassgrün für dieses bevorzugt von ihm umgesetzte Motiv, während er die roten Pinselschwünge in pastoserem Farbauftrag ausführt. Den ornamentalen Charakter der Darstellung unterstreicht Rothaug, indem er die Ränder leicht gewellt zurechtschneidet und die Ecken etwas unregelmäßig abrundet. Dadurch ergibt sich zudem eine schöne Korrespondenz mit den weich schwingenden Konturen der Darstellung.

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Los 6931Rothaug, Alexander
Waldlandschaft / Dunkler Wald

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Waldlandschaft / Dunkler Wald
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera und Goldbronze, verso Tempera und Bleistift, auf Karton.
26 x 19,5 cm.
Recto unten rechts mit Pinsel in Rotbraun signiert "A. ROTHAUG".

Mit effektvoll reduzierter Palette und beeindruckender Sicherheit im Einsatz der malerischen Mittel gestaltet Rothaug die kleine Waldlandschaft, die beim Blick durch das tiefe Dunkel zwischen den Bäumen schimmernd ganz fein den helleren Wiesenhintergrund und ein wenig blauen Himmel erkennen lässt. Effektvoll sind Zweiglein in die feuchte Farbe gekratzt und Strukturen mit leichter Hand getüpfelt. Die gemalte goldene Einrahmung verleiht der stillen Szenerie eine geheimnisvolle, fast ikonenhafte Kostbarkeit.
Verso auf dem halben Format das in Tempera ausgeführte Motiv "Dunkler Wald", dekorativ gestaltet in äußerster farblicher Reduktion und stilisierten Formen, daneben die entsprechende Bleistiftskizze.

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Los 6967Rothaug, Alexander
Liegender weiblicher Akt, Ausschau haltend

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Liegender weiblicher Akt, Ausschau haltend
Bleistift, weiß gehöht, auf grauem Velin.
23,3 x 32,5 cm.
Oben rechts mit Bleistift bezeichnet "40".

Das attraktiv komponierte Studienblatt vereint mehrere Fassungen des weiblichen Aktes, dessen Darstellungen mit zart geschwungenen Parallelschraffuren plastisch durchgestaltet sind. Die vier unterschiedlichen Varianten der Liegenden werden ergänzt durch zwei kleine Kompositionsskizzen sowie Pinselproben im rechten Rand.

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Los 6968Rothaug, Alexander
Quellnymphe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.952€ (US$ 6,400)

Details

Quellnymphe
Tempera auf Leinwand, auf Malpappe kaschiert.
49 x 30 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Eine märchenhafte Stimmung beherrscht die Darstellung der Quellnymphe im Wald. Direkt neben der Quelle im Gras einer sonnendurchfluteten Lichtung schläft die mythologische Figur. Neben der schönen, leicht in ein Tuch gehüllten Rothaarigen ruht ein Reh, während ein unter dem Quellstein verborgener Putto zum leisen Rinnen des Wassers seine Flöte spielt. Die mit feinem, trockenem Pinsel aufgetragene Farbe lässt deutlich die Leinwandstruktur durchscheinen und verleiht der Komposition ein feines Schimmern.
Ernst Fuchs beschäftigt sich nicht nur in seinen Bildern, sondern auch im "Porträt der Nymphe" mit der mythologischen Gestalt, und er schreibt: "Die Nymphe ist eine Lilithgestalt, das Weib, das aus der Phantasie auf einen zukommt, aber so intensiv, dass es körperlich fassbar wird. Für die Frauengestalten in meinen Bildern ist dieses Moment sehr wichtig." (in: Weis/Fuchs, a.a.O., S. 220).
Auf der Malpappe verso Fragment eines Landschaftsgemäldes von fremder Hand.

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Los 6905Rothaug, Alexander
Muse am Meeres-Strand

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

"Muse am Meeres-Strand"
Tempera auf Holz.
10 x 21 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift betitelt.

Das Meer galt von jeher als Sehnsuchtsort, als Symbol des Ursprungs, sowohl des Lebens als auch des Todes. Rothaug gestaltet die felsige Uferlandschaft mit der mythologischen Frauenfigur im blauen Gewand als Triptychon. Mit feinem Pinsel und dunkler Palette, die nur da und dort von kleinen Tupfern in dem für den Künstler charakteristischen leuchtenden Türkis durchbrochen ist, schafft er eine dramatisch bewegte, nur von einem Silberstreif am Horizont beleuchtete Szenerie. Geschwungene Ornamentlinien zieren in den seitlichen Rändern die Komposition und nehmen das Motiv der Wellen auf.
Zum Zusammenhang von Weiblichkeit und Meer schreibt Ernst Fuchs: "Das Verlangen auszubrechen erweckt die Frau, sie ist das Meer schlechthin, Synonym für die unendliche Weite und für die unerforschliche Tiefe." (in: Weis/Fuchs, München u. Wien 1980, S. 230).

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Los 6914Rothaug, Alexander
Draperiestudie

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

Draperiestudie
Kreide in Schwarz und Weiß sowie Farbproben auf grauem Velin.
23,5 x 32,3 cm.

Mit sicherer Hand spürt Rothaug jeder kleinsten Falte, jedem Lichtreflex, jeder Wölbung der locker drapierten Tücher nach und setzt Textur und Volumina überzeugend bildnerisch um. Charakteristisch für die Studienblätter des Künstlers ist die effektvolle Kombination von Schwarz und Weiß auf getöntem Papier Seitlich verleihen kleine Farbproben dem Blatt zusätzlich eine reizvolle Lebendigkeit.

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Los 6932Rothaug, Alexander
Jüngling in alpenländischer Tracht

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Jüngling in alpenländischer Tracht
Tempera auf Leinwand. Um 1900.
41,5 x 30,3 cm.
Unten links signiert (in die feuchte Farbe geritzt) "Rothaug".

Das locker bis fast auf die Schulter herabfallende Haar und die mit feiner, sensibler Linienführung erfassten, weichen Gesichtszüge verleihen der Erscheinung eine beinahe mädchenhafte Sanftheit. Die frühe, geritzte Signatur weist auf eine Entstehung des Portraits kurz vor oder um 1900 hin.

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Los 6969Rothaug, Alexander
Jagender Kentaur / Trüber Tag (Waldlandschaft)

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Jagender Kentaur / "Trüber Tag" (Waldlandschaft)
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift bzw. Bleistift auf heller Grundierung (verso) auf Karton.
19,3 x 26,1 cm.
Verso im Unterrand mittig mit Bleistift betitelt.

Ein sonniger Sommertag am See. Arglos grasen die beiden Rehe im Hintergrund, doch eben zieht er einen Pfeil aus seinem Köcher, der jagende Kentaur mit dem aparten, schwarz-weißen Pferdekörper, der in achtsamer Anspannung an der felsigen Uferböschung lauert. Die vitale, bedrohliche Kraft der mythologischen Figur stellt Rothaug der Schreckhaftigkeit und anmutigen Zartheit der Rehe gegenüber, und er greift damit in seiner Darstellung einen der bei den Künstlern des Symbolismus beliebten Gegensätze auf. In den farbig gefassten Rändern sind zart die Bleistiftmarkierungen einer Quadrierung zu erkennen, die der Herstellung einer größeren Gemäldevariante diente (60 x 91 cm, Wiener Kunstauktionen, Wien 5. Oktober 2006, Los 613).

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Los 6970Rothaug, Alexander
Kauernder Jünglingsakt

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Kauernder Jünglingsakt
Kreide in Schwarz, weiß gehöht, Bleistift und Farbproben auf grauem Velin.
23,3 x 19,8 cm.

Wie durchdacht Rothaug seine Kompositionen anlegt, zeigt sich in mehreren unterschiedlich ausgeführten Studien der Jünglingsaktes. Schritt für Schritt nähert sich Rothaug damit der Figur des kauernden, an der Quelle trinkenden Siegfried, kurz vor dem Moment, in dem Hagen ihm den Todesstoß versetzen wird (vgl. die Zeichnung "Siegfrieds Tod" aus dem Nibelungenzyklus, Losnr. 7039). Beigegeben: Eine weitere Studienzeichnung des Künstlers, "Kniender weiblicher Akt".

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Los 6933Rothaug, Alexander
Der Einsiedler

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

"Der Einsiedler"
Tempera auf Leinwand.
49 x 38,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "ROTHAUG ALEXANDER", verso auf Klebeetikett nochmals signiert, bezeichnet "Tempera-Gemälde" und betitelt.

Tiefe Stille beherrscht das in Dämmerlicht getauchte Waldstück. Mit einem schlichten Holzkreuz am Baum und einem flachen Stein darunter als Gebetsbank hat er sich den dichten, herbstlichen Wald als Kirche eingerichtet, der Einsiedler in dunkler Mönchskutte, der von uns abgewandt auf dem Weg zu seiner Höhle ist. Sonnenflecken auf dem Waldboden scheinen ihn wie kleine göttliche Funken zu umgeben und liegen als auffällig dicke, pastose Farbtupfer auf der sonst lasierend gemalten Darstellung. Häufig stellt Rothaug Mönche oder Einsiedler verlockenden Nymphen gegenüber, anders als zumeist darf hier jedoch der Zurückgezogene ganz bei sich bleiben, ohne seine Frömmigkeit gegen äußere Versuchungen schützen zu müssen.

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Los 6971Rothaug, Alexander
Danaë und der Goldregen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Danaë und der Goldregen
Tempera und Bleistift, quadriert, auf grauem Velin.
16 x 25 cm.
Im Rand mit Bleistift Quadrierungsmarkierungen, rechts Angaben zur Komposition, verso Farbangaben.

Zeus in Gestalt der golden schimmernden Wolke stürmt durch das offene Fenster in Danaës Schlafgemach, und eben dieses Schimmern scheint den ganzen Raum zu erfüllen. "alles in Goldglanz getaucht", notiert Rothaug entsprechend am Rand des Blattes, und diese ganz zauberische Stimmung zeigt sich tatsächlich in unserer kleinen, mit lockerem Duktus weich durchgestalteten Zeichnung deutlich intensiver als in dem größerformatigen Gemälde des Künstlers, für das das vorliegende, ganz zart quadrierte Blatt als Vorlage diente (vgl. Lempertz, Köln, Auktion 5. Juni 2021, Los 2176). Die handschriftlichen Anmerkungen des Künstlers belegen die Sorgfalt seiner Planung der Komposition und ihres Kolorits. "In der Tat gibt es in den Bildern von Alexander Rothaug keine Farbenabstufung, keine Abschattung von dunkel und hell, keine Kraft oder Zartheit, keinen Kontrast und keine Harmonie, ja keinen noch so kleinen und feinen Reiz, der vom Künstler nicht vorher in der Natur aufgespürt, genau beobachtet und mit freudigster Immenemsigkeit in einer Studie festgehalten worden wäre." (Arthur Roessler, Ein deutscher Kunstmeister - Eine kleine Rede auf den Maler Alexander Rothaug, in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250ff).

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Los 6972Rothaug, Alexander
Aktstudie für mythologische Szene

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

Aktstudie für mythologische Szene
Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grauem Velin.
32,6 x 23,3 cm.
Oben rechts mit Bleistift bezeichnet "59", im rechten Rand Markierungen.

Das nackte androgyne Menschenwesen gibt uns Rätsel auf. Es ist keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen, trägt einen angedeuteten kreisförmigen Nimbus um den Kopf und scheint sich in einer Felslandschaft zu befinden. In Rothaugs Gemälde "Mythologische Szene" steht ein weiblicher Akt in derselben Haltung, ebenfalls mit Nimbus um den Kopf, in dunkler Felsschlucht, zu ihren Füßen entspringt aus einem Totenschädel eine Quelle (vgl. Wiener Kunstauktionen, Wien 21. April 1998, Los 108). Dezente Quadrierungsmarkierungen im rechten Rand verweisen auf die erneute Umsetzung der Aktkomposition in größerem Format.

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Los 6915Rothaug, Alexander
Schlafender weiblicher Akt

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
682€ (US$ 733)

Details

Schlafender weiblicher Akt
Kreide in Schwarz, Rötel und Bleistift, weiß gehöht, auf hellbraunem Velin.
25 x 32,7 cm.
Im Unterrand mit Bleistift (schwer lesbar) bezeichnet "Sonne im Zimmer (...)" und mit Farbangaben.

Rothaug gruppiert auf dem Studienblatt Aktzeichnungen zu seinem Gemälde "Danaë und der Goldregen". Die Körperrundungen arbeitet der Künstler mit den Schraffurlinien der Weißhöhungen effektvoll plastisch heraus, in einer danebenstehenden Detailzeichnung verhüllt er den Hüftbereich mit einem faltenreich drapierten Tuch. Weitere kleinere Kompositionsstudien ergänzen die Zeichnung der schlafenden Danaë. Aus der summarischen Entwurfsskizze im Unterrand wird zudem die geplante Einfallrichtung des Goldregens in dem entsprechenden, größerformatigen Gemälde von schräg links oben deutlich (vgl. Lempertz, Köln, Auktion 5. Juni 2021, Los 2176).

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Los 6934Rothaug, Alexander
Siegfried der Schmied

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.952€ (US$ 6,400)

Details

"Siegfried der Schmied"
Gouache auf Malpappe.
35,3 x 27,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, in Rot numeriert "I" und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hitzingerhauptstraße (sic) 114".

In seiner ersten Zeichnung zum Nibelungenzyklus stellt uns Rothaug den Helden vor: Stolz reckt Siegfried, dramatisch von vorne beleuchtet vor dunklem Hintergrund, das eben aus Nothungs Trümmern geschmiedete Schwert Balmung empor (Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Siegfried, 1. Aufzug, 1142/1143, Textbuch hrsg. von Egon Voss, Ditzingen 2017). Ebenso wie in dem für Gastein entstandenen Gemälde steht auch in vorliegender Zeichnung der junge Siegfried im Zentrum der Darstellung. Das erste Motiv seiner Aquarell-Entwürfe zum Nibelungenzyklus (Ludwig S. 88ff.), nämlich "Siegfried schmiedet das Schwert Nothung" lässt Rothaug in unserem Zyklus ganz wegfallen. In der Gemäldefassung (abgebildet in: R. Schöffl, Der Nibelungenzyklus von Alexander Rothaug im Hotel de l’Europe in Bad Gastein, Abb. 2, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug_Gastein.pdf, Zugriff 4.1.2022) veränderte Rothaug die Komposition leicht, während das Aquarell mit der Gouache kompositorisch weitgehend übereinstimmt: So liegt im Gemälde der Hammer rechts, der Amboss hingegen ist nicht im Bild, und in der Esse lodert rechts das Feuer, das sich in der Zeichnung links befindet. Hinter den aus dem Härtebecken aufsteigenden Qualmwolken in unserer Zeichnung wird wunderbar der im Dunkeln lauernde Zwerg Mime sichtbar. Rothaugs Siegfried ist nicht der typische "Jung-Siegfried", den viele Künstler zeichneten (vgl. z. B. Hans Thoma, "Siegfried nach Erlegung des Drachens“, Kupferstichkabinett, SMB, Berlin, 1889), sondern bereits ein kräftiger, muskulöser Mann, dessen kompakten Körperbau der Künstler durch den Lichteinfall effektvoll inszeniert.

Nibelungen
Zwischen 1886 und 1929 setzte sich Rothaug wiederholt mit dem Themenkreis des Nibelungenliedes auseinander. Nach dem Ersten Weltkrieg (oder um 1928, hier existieren widersprüchliche Datierungen; auch von einem Auftrag um 1910 ist die Rede) erhielt er vom Besitzer des erst 1909 fertiggestellten Grand Hotel de l’Europe in Bad Gastein den Auftrag zu einem Zyklus von Nibelungenbildern. Das mondäne Grand Hotel, in dem Könige, Industriemagnaten, Schriftsteller, Filmmogule und andere Berühmtheiten logierten, inspirierte angeblich Wes Anderson zu seinem Film "Grand Budapest Hotel". Rothaugs Gemäldezyklus schmückte dort das „Gösserstüberl“, das dann zur „Nibelungenlounge“ und heute schließlich zur „Nibelungenstube“ umbenannt wurde. Vorbereitend schuf Rothaug eine Reihe von Aquarellen, die weniger monumental angelegt sind, sondern vielmehr eine deutliche Nähe zum Jugendstil aufweisen (Horst G. Ludwig, Alexander und Leopold Rothaug. Zwei Wiener Maler um 1900, München 2009, S. 88ff). Aus diesen Entwürfen gingen sowohl unsere deutlich weiter ausformulierten, kompositorisch aber sehr ähnlichen Gouachen als auch die zum Teil gemeinsam mit Alexanders Bruder Leopold ausgeführten, zumeist ursprünglich als Triptychen angelegten Gemälde hervor. In der Zusammenstellung hielt Rothaug sich nicht an den Handlungsverlauf der Sage, und zudem weicht die heutige Aufhängung der neun Gemälde von der früheren Raumkomposition ab.
Der Künstler nutzte nicht allein Motive des Nibelungenliedes für seine Gemälde, sondern entnahm zudem Elemente aus Wagners „Ring des Nibelungen“; dieser wiederum beruht in seiner Handlung neben dem Nibelungenlied auch auf den altisländischen Götter- und Heldensagen wie der Edda, der Völsunga-Saga und der Wilkina-Saga. Indem Rothaug seine Helden mit germanischen Flügelhelmen ausstattet, greift er die Ästhetik der traditionellen Bühnenkostümierung auf, die in den frühen Operninszenierungen von Wagners „Ring“-Tetralogie Verwendung fand. Er formt daraus eine hochdramatische Bilderzählung, die uns intensiv und bildgewaltig, wie eine frühe Form der Graphic Novel, die entscheidenden Momente der Sage vor Augen führt.
Einige Blätter auf Klebeetikett verso gekennzeichnet als "Leihgabe des Deutschen Schulverein", der sie möglicherweise als Vorlagen für Ansichtskarten benutzen wollte; Drucke sind jedoch nicht nachweisbar.

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Los 6973Rothaug, Alexander
Wanddekoration

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Wanddekoration
Tempera und Goldbronze auf leichtem Karton. Um 1900/10 (?).
39 x 29 cm.
Unten rechts in der Darstellung signiert "ROTHAUG ALEX".

Als Verkörperung von Unschuld und märchenhafter Reinheit steht im Zentrum der Wanddekoration ein junges Mädchen im weißen Kleid, das dem Spiel der Tauben am Springbrunnen in einem sonnigen Palastgarten zusieht. Reich ornamentierte, in Grisaille gezeichnete Pilaster und Marmortäfelungen strukturieren die Wand um die figürliche Darstellung und unterstreichen deren idyllische Wirkung. Die sehr dünne Tempera setzt Rothaug hier, wie er es häufig favorisierte, lasierend wie eine Aquarellfarbe ein, und die fein durchgestalteten Dekorationselemente lassen seine ausgefeilte Zeichentechnik erkennen.

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Los 6974Rothaug, Alexander
Draperiestudie

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
322€ (US$ 347)

Details

Draperiestudie
Kreide in Weiß und Rot sowie Bleistift auf grauem Velin.
33 x 23,5 cm.

Schimmernde, fein ornamentierte Tücher bauschen sich in Rothaugs Draperiestudie zu einem voluminösen, fast hyperrealistischen Faltenwurf, während Brüstung und Umgebung zart angedeutet bleiben. Oben rechts Farbprobe.

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Los 6935Rothaug, Alexander
Siegfried tötet Fafner

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.640€ (US$ 14,667)

Details

"Siegfried tötet Fafner"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert und betitelt sowie numeriert "II".

Ebenso dramatisch wie dekorativ gestaltet der Künstler Siegfrieds Drachenkampf. Rothaugs variantionsreiche ornamentale Ausgestaltung der Szene (Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Siegfried, 2. Aufzug, 1567-1570, Textbuch hrsg. von Egon Voss, Ditzingen 2017) mindert nicht deren Spannung: Rot sprühen Flammen dem jungen Helden aus dem Drachenmaul entgegen, glühender Geifer trieft in langen Bändern hinab, darunter schimmert das Gold und leuchtend grün fließt ein Bächlein (oder ist es Drachenblut?) über den Waldboden, während die rechts schwebenden Blätter der Linde bereits auf Siegfrieds Rücken zu segeln scheinen wollen. Das Schwarzgrau von Wald und Felsen bildet einen neutralen Hintergrund für die dramatische Kampfhandlung und lässt die Farbakzente in Rot, Grün und Gelb umso strahlender leuchten.
Im Vergleich zur Gasteiner Gemäldefassung und zum Aquarell (R. Schöffl, nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug_Gastein.pdf. Abb. 3 bzw. Ludwig 41) ist unsere Komposition spiegelverkehrt gezeichnet, und zudem im Vordergrund einer der beiden Zwergenbrüder, Mime oder Alberich, sichtbar, der im Verborgenen den Kampf beobachtet und somit nicht viel weniger prominent als Siegfried platziert ist. Der erzählerische Charakter des vorliegenden Blattes erscheint damit zusätzlich gesteigert.

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Los 6975Rothaug, Alexander
Stehende Frau mit drapiertem Gewand

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Stehende Frau mit drapiertem Gewand
Kreide in Schwarz und Rot, weiß gehöht, auf graubraunem Velin.
34,8 x 24,8 cm.

Ein spannender, beinahe irisierender Effekt ergibt sich aus dem Übereinander von Konstruktionsskizze in Rot und der fertig durchgestalteten, sorgsam ausgeführten Zeichnung. Der Hintergrund bleibt lediglich angedeutet.

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Los 6976Rothaug, Alexander
Joseph und das Weib des Potiphar

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
24.800€ (US$ 26,667)

Details

Joseph und das Weib des Potiphar
Öl auf Leinwand.
85 x 116 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Die Sinnlichkeit einer Haremsszene vereint sich in Rothaugs Gemälde mit dem Bild eines erbitterten Kampfes: Mit geradezu männlich muskulösen Armen und kräftig zupackenden Händen versucht die Frau, den widerstrebenden Joseph an seinem Mantel zu sich zu ziehen. Ihre Erregung verdeutlicht der Künstler mit Hilfe der markanten Rötungen im Inkarnat. Im Kampf wendet die Frau uns den entblößten Rücken zu, so dass die Üppigkeit des Frauenkörpers leuchtend hell den Vordergrund des Bildes dominiert. Damit verdeutlicht Rothaug dem Betrachter seine eigene Verführbarkeit und zeichnet uns ein Bild von der Macht der Sexualität.
Farblich bestimmt der Kontrast von Rot und Grünblau das Gemälde, das durch die Gestaltung mit kurzen, fein und parallel geschwungenen Pinselzügen eine besondere Lebendigkeit und Plastizität erhält.
Arthur Roessler schreibt passend in seiner Lobrede auf Rothaug: "Über das Erzählerische in seinen Gemälden darf man jedoch das Bildkünstlerische, insbesondere das Reinmalerische nicht übersehen; beispielsweise das farbige Licht und die sonnigen Schatten; den heiteren Hauch des Südens oder die schwermutsträchtigen Dämmerungen des Nordens in der Luft. Denn in jedem Bild von seiner Hand sind Ergebnisse fleißiger und genauer Lichtstudien, sind auch seltene Erfahrungen im Bereich von Farbe und des Tones auf das Bedächtigste und mit Geschmack verarbeitet. Hier ist die Stelle, an der passend von der handwerklichen Darstellungsweise des Künstlers gesprochen werden kann. Sie ist sehr eigenartig und reizvoll. Rothaug streicht nämlich die Farbe (er verwendet fast ausschließlich Temperafarben, die er selbst 'anreibt') nicht in österreichischer Barockbreite und Saftigkeit derb hin, sondern streut über das feste Gerüst der mit sicherer Hand virtuos gezeichneten Formen gleichsam ein Konfettigestöber flimmernder Farbtupfen und Strichelchen, das erst auf der Netzhaut des Beschauers flächenhaft harmonisch zusammenschmilzt." (in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250ff).
Im Zentrum der Komposition befindet sich eine Leerstelle: der spannungsgeladene Zwischenraum zwischen Mann und Frau, der Raum des Kampfes, des verschmähten Begehrens. In ähnlicher Weise - und ganz ähnlichem Format - stellt Rothaug das Motiv "Die verlassene Dido" (vgl. hier die entsprechende Zeichnung, Losnr. 7011) dar, deren unbekleidete Gestalt ebenso den Vordergrund des Gemäldes dominiert, während weiter hinten rechts im Bild der Geliebte flieht. Beide Werke thematisieren offen das unglückliche, mutig ausgelebte und unerfüllte Begehren der Frauen.

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Los 6901Rothaug, Alexander
Versteckspiel

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Versteckspiel
Tempera auf Karton.
19,5 x 26,5 cm.

Faun und Nymphe spielen im Gebüsch miteinander Verstecken: Während der Faun von rechts ins Blattwerk stürmt, um die Nymphe zu erhaschen, schleicht sie sich von links aus dem Versteck heraus. Liebevoll und detailreich schildert der Künstler Figuren und Umgebung dieser narrativen, spielerischen Szene, und insbesondere dem dichten Laub des Gebüschs widmet er zahlreiche, fein abgestufte Grünnuancen. Die mythologischen Figuren transportiert Rothaug hier in eine parkähnliche, gepflegte und eher mitteleuropäisch anmutende Landschaft, wodurch ein interessanter Kontrast entsteht.

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Los 6906Rothaug, Alexander
Meeresbrandung

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Meeresbrandung
Tempera und Bleistift auf Karton.
19,3 x 26,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Gelbbraun signiert "ALEX ROTHAUG".

Mit sicherem Einsatz der malerischen Mittel gestaltet der Künstler das kleine Seestück: Schäumend rauscht die Gischt ans steinige Ufer, und die brechenden Wellen lassen das Meerwasser an den Felsbrocken emporspritzen. Plastisch modelliert Rothaug die Brandung mit Weiß in pastosem Farbauftrag und gestaltet die lasierte Strandlandschaft in harmonischem, reduziertem Kolorit von Blau, Braun und Weiß. Die Wolken akzentuiert er mit zarten Bleistiftlinien und verleiht ihnen Kontur. Die für den Künstler charakteristische, goldbraun gezeichnete Einfassungslinie gibt der Komposition Geschlossenheit.

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Los 6916Rothaug, Alexander
Sommernacht

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

"Sommernacht"
Tempera und Feder in Schwarz auf dunkelgrauem Velin.
16 x 17 cm.
Unten links und rechts mit Pinsel in Dunkelblau signiert "ALEXANDER ROTHAUG", unten mittig betitelt.

Sommernacht: Für Rothaug ist das in dieser Zeichnung Stille, Einsamkeit, Aufgehen in der Weite des Kosmos. Goldgelb wölbt sich der Rundbogen über dem nächlichen Meer. Auf einem Felsen an der dunklen Meeresküste liegt hingestreckt die junge Frau. Die Sterne funkeln hell am tiefblauen Nachthimmel, ihr blasser Schein fällt schwach auf den entblößten, den Elementen ausgesetzten Körper der Liegenden, deren blasse Haut schimmert in der Sommernacht. Ihr Blick verliert sich in der Ferne, und ihre ganze Erscheinung scheint Sehnsucht auszustrahlen. Rothaugs kleine Zeichnung besticht durch den intensiven Helldunkelkontrast und die effektvoll abgestimmte Farbigkeit, geprägt von Gelb und Nachtblau. Die anmutige Szenerie erfasst der Künstler in ganz ähnlicher Komposition wie die Figur der "Nixe am Riff" (Losnr. 7007).

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Los 6936Rothaug, Alexander
Siegfried und Krimhildes erste Begegnung

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

"Siegfried und Krimhildes erste Begegnung"
Gouache auf Malpappe.
35,3 x 27,5 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert und betitelt, in Rot numeriert "III" sowie bezeichnet (später gelöscht) "zwischen II und III".

Siegfried erscheint hier nicht als der mit einem Fell bekleidetete ungestüme Held, sondern, im Besitz des Nibelungenschatzes, ganz in Gold gerüstet. So kann er strahlend der schönen Kriemhild gegenüberstehen. Das thematisch entsprechende Gemälde in Gastein (Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 9, Zugriff 4.1.2022) findet sich dort am Ende des Zyklus, mit dem Titel "Siegfrieds erste Begegnung mit Gutrune" (so in Wagners "Ring" der Name für Kriemhild; Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen, Götterdämmerung, 1. Aufzug, 436/437, Textbuch hrsg. von Egon Voss, Ditzingen 2017), und auch im Zyklus der Zeichnungen rückt Rothaug die Szene etwas nach hinten. Sowohl im Kolorit als auch in der kompositorischen Gestaltung weicht die Gemäldefassung recht deutlich von unserer Zeichnung ab. In der vorliegenden, etwas statuarischer wirkenden Fassung zeichnet Rothaug die beiden Figuren nicht nur in denselben Farbnuancen, sondern auch annähernd auf Augenhöhe miteinander, während in der späteren Version Siegfried, indem er das Knie vor ihr beugt, deutlich unter Kriemhild steht. Zentral im Bild stehen in unserer Zeichnung die beiden einander fast berührenden Hände Kriemhilds und Siegfrieds: Hier findet eine wirkliche, eine schicksalhafte, entscheidende Begegnung statt.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 3, Zugriff 4.1.2022

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Los 6977Rothaug, Alexander
Vor der Sündflut

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

"Vor der Sündflut"
Feder in Schwarz, Aquarell und Tempera sowie farbige Kreiden auf graugrünem Velin.
25 x 35 cm.
Im Unterrand mittig links mit Feder in Schwarz betitelt, in den Randbereichen und verso mit Feder bzw. Bleistift mit zahlreichen Anmerkungen sowie Kompositionsskizzen.

"Bau der Arche - gottlose Treiben der Menschen" notiert Rothaug neben dem Titel, und so zeigt er das lasterhafte Leben der Menschen um den dunklen Bug des noch an Land liegenden Schiffes herum, während Noah die Arche belädt und sich am Himmel um die Figur Gottvaters herum bereits drohend die grauen Gewitterwolken zusammenziehen. "Große Flächen kontrastieren hier mit kleinteiliger Szenerie, was durchaus den Prinzipien des Jugendstils entspricht." (Ludwig S. 124, zu: "Vor der Sündflut", Varianten, Ludwig Nr. 6 und 7, Abb. S. 125 und 127). Zahlreiche handschriftliche Anmerkungen bezeugen die Intensität, mit der sich der Künstler dem biblischen Thema widmete, kleine Quadrierungsmarkierungen in den gezeichneten Rändern belegen die geplante Wiederverwendung im größeren Maßstab. 1921 schuf Rothaug Illustrationen für die Publikation "Noahs Arche", erschienen im Verlag von Otto Wigand, Leipzig.

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Los 6978Rothaug, Alexander
Die Sintflut

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Die Sintflut
Aquarell, Deckweiß, Feder in Schwarz und Bleistift auf hellgrauem Velin.
25 x 35 cm.
In den Randbereichen mit Bleistift Anmerkungen und Kompositionsskizzen, verso weitere Skizzen.

Der Regen fällt in Strömen, wilde senkrechte Federschwünge implizieren das Schütten der Wassermassen. Leichen von Ertrunkenen treiben im Wasser, viele sind auf den Meeresgrund hinabgesunken. Ein paar wenige Überlebende haben sich auf einen Felsen gerettet und flehen zur Arche Noah empor um Hilfe, dort zeigt Rothaug jedoch keine Menschen, sondern nur den vorbeifahrenden dunklen Schiffsbug. In unterschiedlich gezeichneten Variationen setzte sich der Künstler mit dem Themenkreis der Sintflut auseinander; bei vorliegendem Motiv der Ertrinkenden während der Flut handelt es sich um eine ungewöhnliche, selten dargestellte Szene.

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Los 6937Rothaug, Alexander
Kampf mit Brunhilde

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

"Kampf mit Brunhilde"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, numeriert "III" (in Rot korrigiert zu "IIII") und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Ohne zu ahnen, dass sie getäuscht wird und gegen zwei Männer zugleich antritt, kämpft Brunhilde mit aller Kraft. Gunther, der körperlich schwache König der Burgunder aus Worms, und der durch seine Tarnkappe für die machtvolle Gegnerin unsichtbare Siegfried kämpfen vereint mit der isländischen Königin. Nur der Mann, der sie im Zweikampf besiegt, darf sie nämlich ehelichen. Daher erbittet der chancenlose Gunther Siegfrieds Hilfe, der im Gegenzug dazu Gunthers Schwester Kriemhild heiraten darf. Diese Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus. Mit fein gestrichelten Schraffuren und kräftigen Helldunkelkontrasten erzeugt Rothaug eine effektvolle Plastizität der Figuren und überzeugende Räumlichkeit der dramatisch bewegten Kampfesszene.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 4, Zugriff 4.1.2022

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Los 6979Rothaug, Alexander
Nixe in Meeresgrotte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Nixe in Meeresgrotte
Tempera auf Leinwand.
38,3 x 26 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX. ROTHAUG".

Inmitten von munteren Fischlein schwimmt die Nixe eben aus einer Meeresgrotte hervor, so dass wir ihren Fischschwanz nur erahnen können. Auch wenn die weit geöffneten Augen - typisch für Rothaugs besondere Weise, die Physiognomien von Meerjungfrauen zu zeichnen - sie ein wenig gespenstisch wirken lassen, so erscheint diese Nixe in ihrem Habitus doch außergewöhnlich lebendig und freundlich. Liebevoll und mit leichter Hand gestaltet der Künstler den felsigen Hintergrund und die submarine Vegetation in einem schimmernden Farbspiel differenzierter Grüntöne. In der Bildsprache der Symbolisten um 1900 spielen Unterwasserwesen eine bedeutende Rolle, stehen sie doch sinnbildlich für das menschliche Unterbewusste. Zugleich boten Nixen dem Künstler die Möglichkeit, in gesellschaftlich akzeptiertem Rahmen weibliche Erotik darzustellen.

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Los 6980Rothaug, Alexander
Neptuns Reich / Faun und Nixe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Neptuns Reich" / Faun und Nixe
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera und Feder in Schwarz bzw. Tempera auf Karton
27,6 x 36,7 cm.
Recto unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG" und unten mittig betitelt, im Unterrand Reste handschriftlicher Annotationen.

Als Herrscher thront Neptun, den Dreizack in der Hand, in seinem Unterwasserreich vor einem mächtigen Korallenriff, neben ihm liegt am Meeresgrund das Wrack eines gesunkenen Schiffes. Umgeben ist er von lasziv sich vergnügenden Nixen und Wassermännern, umspielt von Fischen. Durch das diffuse Licht und andererseits die fein gezeichneten Details und haarscharfen Konturen erscheint das unterseeische Treiben beinahe gespenstisch. Verso ganz im Gegensatz dazu Kentaur und Nixe über Wasser, die Formen stilisiert, die Konturen weich, die Gesichter lediglich angedeutet. In beiden Darstellungen aus der Wasserwelt schimmert das typische Rothaug-Türkis.

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Los 6917Rothaug, Alexander
Aphrodite im Wasser

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

Aphrodite im Wasser
Aquarell, Deckweiß, Feder in Schwarz und Bleistift auf grauem Velin.
10 x 6,5 cm.
Verso zwei kleine Bleistiftskizzen.

Rothaug zeichnet in miniaturhafter Sorgfalt den Mythos der aus dem Meeresschaum aufsteigenden Aphrodite, der Göttin der Liebe und der Schönheit. Schimmernde Wassertropfen sitzen wie Perlen in Aphrodites Haar und Schleier, weich geschwungene Linien umrahmen die kleine Zeichnung, nehmen das Motiv der Wellen ornamental auf und unterstützen die dekorative Wirkung des Blattes. Verso zwei kleine, figurative Bleistiftskizzen des Künstlers. Um 1910 setzte Rothaug die Figur der Aphrodite Anadyomene auch als Radierung im Ex libris Ernst Bauer um.

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Los 6938Rothaug, Alexander
Streit der Königinnen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.952€ (US$ 6,400)

Details

"Streit der Königinnen"
Gouache auf Malpappe.
35,2 x 27,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, numeriert "III" (in Rot korrigiert zu "V") und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Die eine zürnt, die andere triumphiert, und beide haben ihre guten Gründe. Der Streit zwischen den Königinnen Kriemhild und Brunhilde geriet zum Auslöser des Verrats an Siegfried. Es ging darum, welcher ihrer Männer mächtiger sei. Brunhilde bezeichnete Siegfried als bloßen Lehnsmann ihres Gatten. Die erzürnte Kriemhild erzählte im Gegenzug, dass Siegfried Brunhilde an Stelle des schwachen Königs Gunther in der Hochzeitsnacht niedergerungen habe. Mit Ring und Gürtel, die Siegfried ihr in dieser Nacht abgenommen und später Kriemhild geschenkt hatte, bewies Kriemhild Brunhildes Schmach und verletzte sie zutiefst. Hier steht die triumphierende Kriemhild, strahlend vor Schönheit, zwei Stufen über ihrer kräftigen Widersacherin. Diese hält beide Hände erzürnt zu Fäusten geballt, den Kopf gesenkt mit Blick auf den besagten Gürtel. Das Beweisstück für Siegfrieds Überlegenheit liegt in Rothaugs Zeichnung am Boden, auf der Stufe zwischen beiden Königinnen, wo der Künstler zudem dekorativ seine Signatur anbringt.
Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 5, Zugriff 4.1.2022

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Los 6981Rothaug, Alexander
Miramar / Landschaftsstudien

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Miramar" / Landschaftsstudien
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton. 1912.
20 x 26,3 cm.
Recto unten rechts mit Bleistift betitelt "Miramar", verso bezeichnet mit Farbangaben.

Reizvoll unvollendet bleibt der Blick auf die Küste Mallorcas beim Kloster Miramar, das 1276 auf Antrag Ramon Llulls als Kloster und Schule für orientalische Sprache gegründet und am Ende des 19. Jahrhunderts vom neuen Besitzer, dem Erzherzog Ludwig Salvator, umfassend restauriert wurde. 1912 weilte Rothaug auf Einladung des Erzherzogs auf Mallorca und veröffentlichte in der Folge die Publikation „Skizzen aus Miramar“. Hier blickt er von oben auf das Kloster, das älteste Gebäude der Insel, und zeichnet mit lockerem, weichem Pinsel und lasierendem Farbauftrag die Mittelmeerlandschaft an der mallorquinischen Nordwestküste.
Verso drei kleine weitere farbige Landschaftsstudien.

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Los 6982Rothaug, Alexander
Studienbuch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
68.200€ (US$ 73,333)

Details

Studienbuch
58 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils aquarelliert, teils mit farbigen Kreiden, auf Velin. Orig-Broschur. Um 1922-1929.
24 x 19 cm.
Mehrfach mit Bleistift bzw. Feder in Schwarz signiert "Alexander Rothaug", datiert, mehrfach betitelt und bezeichnet.

Das Studienbuch Rothaugs zeigt nicht nur das akribische, ja fast besessene Arbeiten des Künstlers an seinen Figuren und Entwürfen, sondern auch sein profundes anatomisches Wissen und den feinen Sinn für Kompositionen, der sich selbst in der spannungsreichen Gestaltung der Studienblattseiten widerspiegelt. So gruppiert er die unterschiedlichsten Motive zusammen, Skelettstudien neben Kampfszenen, Aktzeichnungen neben einen Mönch, den Engel des Todes und Odysseus neben Typologien von Zaghaften, Stürmern und Feigen, Architekturentwürfe neben Studien zu Guido Reni. Ein lose beiliegender und ein montierter Ausschnitt einer Zeichnung zeigen exemplarisch Rothaugs Arbeitsweise, gelegentlich besonders gelungene Figurenstudien collagenhaft in Zeichnungen einzufügen. Es finden sich u. a. folgende Themen: Die Ausgeschlossenen, Odysseus sehnt sich nach der Heimat, Des Frühlings Erwachen, Penelope und die Freier, Danayden-Brunnen, Venus, Boreas, Mönch am Ufer, Der gekreuzigte Christus, Der Engel des Todes, Tantalus, Sisyphos, Apollo schießt seine todbringenden Pestpfeile auf die Stadt, Dirke, Die Nymphe belauscht den Einsiedler, Jason, Nymphenraub, Schaumgeborene / Aphrodite Anadyomene, Odaliske, Charon entführt die Kinder, Und vor dem Fenster steht schweigend die Nacht, Strandpiraten, Heilige Nacht, Grotte am Meer, Turm von San Telmo, Jagender Kentaur, Danae, Pandora und viele mehr, sowie ein Selbstbildnis, datiert 1923. Auf der Umschlaginnenseite notiert Rothaug: "Gott siehet auf das Treiben der Menschen / Milionen sterben durch die Schuld einzelner / Aber warum lässt du dieses geschehen? / Alle hoffen zu leben auf dieser schönen Erde / und sie morden sich. Jeder will Alles. Keiner / gönnt den anderen was."

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Los 6939Rothaug, Alexander
Siegfrieds Tod

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

"Siegfrieds Tod"
Gouache auf Malpappe.
35,2 x 27,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, numeriert "V" (in Rot korrigiert in "VI") und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Siegfried, nach seinem Bad im Blut des Drachen nahezu unverwundbar, entblößt beim Trinken an der Quelle seine einzige ungeschützte Stelle: Zwischen den Schulterblättern hatte beim Bad im Drachenblut ein Lindenblatt gelegen. An jenem Punkt hatte Kriemhild, möglicherweise ohne Siegfried schaden zu wollen, sein Gewand mit einem Kreuz bestickt. Hagen von Tronje zückt soeben das Schwert, um den Wehrlosen hinterrücks zu ermorden. Siegfried und Hagen, Gut und Böse, Hell und Dunkel: Rothaug spielt mit den Kontrasten und setzt sie effektvoll gegeneinander.
Diese Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 6, Zugriff 4.1.2022

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Los 6983Rothaug, Alexander
Waldnymphe (Daphne) / Studienskizzen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Waldnymphe (Daphne) / Studienskizzen
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera bzw. Tempera und Bleistift auf Karton.
25,7 x 13,8 cm.
Verso unten links mit Bleistift die Studiennotiz "Braunes Wasser es spiegelt sich nur was heller ist als der Grund / im Schatten der Spiegelung bleibt der Grund stehen".

Weil Rothaug sich, wie viele Symbolisten, mit Vorliebe Themen der griechischen Mythologie zuwandte, handelt es bei der vorliegenden kleinen Zeichnung möglicherweise um ein Bild der Nymphe Daphne, die sich Ovids Metamorphosen zufolge im Wald vor ihrem Verfolger Apoll zu verbergen sucht, kurz vor ihrer Verwandlung in einen Lorbeerbaum. Unbekleidet steht sie versteckt in der dunklen, schmalen Lücke zwischen zwei stattlichen Baumstämmen; ihr linker Unterschenkel scheint bereits von Rinde bedeckt, und ein belaubter Ast scheint nach ihren rotblonden Haaren zu greifen. Verso mehrere kleine Bleistift- und Temperaskizzen mit Landschafts- und Figurenstudien. Die Notiz dazu verso bezeugt, wie intensiv sich Rothaug mit Licht- und Schattenphänomenen auseinandersetzte.

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Los 6984Rothaug, Alexander
Nach dem Regen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

"Nach dem Regen"
Feder in Schwarz und Sepia sowie Farbstifte auf glattem Velin.
22,8 x 28,5 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", unten rechts betitelt "NACH DEN REGEN" (sic).

Junger Hirsch und Amsel stehen zugleich am Ufer des Baches, der sich nach dem Regen im Wald zwischen den mächtigen Baumstämmen gebildet hat. Die fein ausgearbeiteten, souverän gezeichneten Strukturen der Borken kennzeichnen jeden der Bäume auf seine ganz eigene Art, und das zarte Kolorit verleiht der Zeichnung eben jene frühlingshafte Frische, die der Natur nach dem Regen innewohnt.

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Los 6907Rothaug, Alexander
Die Nixe am Riff

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.952€ (US$ 6,400)

Details

Die Nixe am Riff
Öl auf Holz.
35 x 42 cm.
Verso betitelt und von fremder Hand bezeichnet "Hoffmannleiste echt Gold".

Geheimnisvoll-märchenhafte Darstellungen setzt Rothaug vielfältig und mit visionärer Kraft um. Hier liegt eine riesenhafte Seejungfrau mit wallender roter Haarpracht und weit geöffneten, runden grünen Augen auf einem Riff dicht unterhalb des Meeresspiegels. Sie räkelt sich inmitten von Muscheln, Meeresschnecken und ist umspielt von Fischen. Ihr langer Fischschwanz, der direkt unter ihren Rippen ansetzt und mit mehreren seitlichen Flossen ausgestattet ist, windet sich durch die rostige Rundung eines uralten, im Riff feststeckenden Ankers - und nicht nur das verleiht der Darstellung eine unheimliche Dimension: Das Schiff, dass sich vom Horizont her mit geblähten Segeln schnell nähert, fährt über das trügerisch stille Meer direkt auf die Klippe und den dort aus dem Wasser ragenden Ellenbogen der Nixe zu, muss also wahrscheinlich damit kollidieren und scheint so dem Untergang geweiht. Schönheit und Verderben liegen hier dicht beieinander. Die lasierende Malweise mit feinen pastosen Höhungen in Weiß wird dem Motiv in hohem Maße gerecht. Die Gestalt der Nixe mag Ernst Fuchs inspiriert haben, denn ein Hauch dieser lasziven Erscheinung lässt sich auch in seinen Darstellungen der Meerjungfrauen finden. Die lockenden weiblichen Wasserwesen verkörpern bei Fuchs ebenso wie bei Rothaug ein erotisches, verführerisches Urbild der Frau

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Los 6918Rothaug, Alexander
Einsamkeit

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

"Einsamkeit"
Feder in Schwarz, Sepia und farbige Kreiden auf grauem Velin.
22 x 27 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", unten rechts betitelt.

Das Motiv der Schloss- oder Burgruine am Meer gestaltete Rothaug immer wieder in seinem Schaffen, so wie es auch in der Bewegung des Symbolismus als bevorzugtes Bildobjekt diente. Hier stellt der Künstler das verfallene und von Pflanzen überwucherte Bauwerk in der menschenleeren Uferlandschaft als Sinnbild der Einsamkeit dar. Fein in die zahllosen Schraffuren eingewobene Farbnuancen verleihen der Zeichnung ein zartes Schimmern.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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